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Manchmal ist es gut, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Aus einem Stück Blech beweglich erscheinende Figuren zu formen und diese zu Skulpturen zusammenzusetzen, die an etwas Gefühltes erinnern, das ist ein Prozess, der mich antreibt. Wir haben großes Glück, wenn wir in unserem Leben für etwas "brennen". Meine Themen haben immer etwas mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun. Kinder unsere Zukunft, Kriege schach matt, Fußball spielen und viele andere.

Ich fand das rostige Eisen nach der Zusammenführung Deutschlands 1990 im Garten meines Onkels Karl Ellerichmann in Berlin-Neuenhagen. In seinem Garten lagen von Erde verschüttet zwei große Eisenplatten, die aussahen wie ein Gemälde. Der vielfarbige, strukturierte Rost, durchlöchert und mit Gras durchwachsen faszinierte mich dermaßen, dass ich diese Objekte in meinen VW-Bus packte und sie sofort nach Italien mitnahm. Ich zeichnete meine ersten Motive (Tänzer) auf das rostige Blech. 

In Sanfatucchio gab es eine kleine Schlosserei und ich bat den Inhaber mir alles beizubringen, was zur Bearbeitung des Bleches nötig war. Die Schlosser waren sehr amüsiert und dachten wohl, das Problem würde sich schnell erledigen. Meine Faszination hat sie jedoch angesteckt, so etwas hatten sie noch nicht erlebt. Sie hatten viel Geduld mit mir und unterstützen mich auch heute noch, wenn nötig. Wir sind Freunde geworden. Ich lernte mit Sicherheitsvorschriften, persönlichem Schutz, Schweißbrenner, Schutzbrille, Schlagschere und anderen Maschinen umzugehen und nebenbei lernte ich italienisch.

So begann alles und nun arbeite ich seit etwa 25 Jahren mit rostigem Eisen und bin noch immer fasziniert von meinen Ideen und das kann immer so weiter gehen, jedenfalls so lange ich die Kraft dazu habe. Seit 2000 ist mein Partner Marian Oleksin mein Assistent, der mich tatkräftig unterstützt.